Liebe aktive Schwarzpulverschützen,
liebe Pulverhändler,

heute möchten wir ein klein wenig zur Entschärfung der Situation im Pulverhandel beitragen:

Für Pulverhändler wird es immer schwieriger und auch teurer, verschiedene Pulversorten und -körnungen im Lager vorzuhalten. Das gilt ganz besonders für die Lagerhaltung von Schwarzpulver! Ähnlich wie im privaten Bereich reduziert die tatsächliche Lagerhaltung von Schwarzpulver die jeweils zulässige Gesamtlagermenge von Pulver auf nur noch ca. ein Drittel. Schwarzpulverlagermengen gehen daher massiv zu Lasten der noch zulässigen Nitrolagermengen und das bei einer wesentlich geringeren Nachfrage an Schwarzpulver. Es gibt derzeit einfach mehr Wiederlader als Schwarzpulverschützen!

Meines Erachtens gibt es hier nur eine Möglichkeit, wie diese schlechte Rahmenbedingungen für alle Beteiligten etwas verbessert werden können:

Die Schwarzpulverschützen ordern bei Ihrem Pulverhändler bereits dann neues Schwarzpulver in der gewünschten Sorte und Körnung, wenn noch ca. 500 Gramm Pulver vorhanden sind. Sollte das Pulver dann ausnahmsweise doch einmal etwas früher als erwartet beim Händler eintreffen, wird die zulässige Aufbewahrungsmenge von i.d.R. 1 kg nicht überschritten. Dauert es etwas länger wird der Restbstand i.d.R. dennoch ausreichen. Die Vorlaufzeiten sind von Händler zu Händler unterschiedlich und sind daher individuell beim Händler zu erfragen, da der Händler selbst wiederum abhängig von seinem Pulvergroßhändler ist, der seine Kunden i.d.R. nach fest vorgegebenen Tourenplänen beliefert.

Bei SPI-Händlern, die mit Pulver handeln, sind 500 Gramm Gebinde (die wichtigsten Schweizer und WANO - Körnungen) inzwischen auch entweder bereits auf Lager oder zumindest kurzfristig lieferfähig. Auch hier ist es wichtig, möglichst frühzeitig und "auf Termin" seinen persönlichen Pulvernachschub zu ordern.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es auch gar nicht sein muss, dass man sein Pulver bis zum Schluss aufbraucht und sich erst dann um Nachschub bemüht! Jeder weiß selbst, welche Menge noch wie lange reicht und mit der Einführung der 500 Gramm Packung kann ja bereits bestellt werden, wenn noch 500 Gramm im Haus sind.

Mit ein wenig guten Willen kann so sehr viel im Umfeld der Pulverproblematik "entschärft" werden. Pulver - insbesondere Schwarzpulver - ist kein Produkt, das in allen Variationsformen und Körnungen bei den Händlern mit Anspruch auf sofortige Lieferfähigkeit vorgehalten werden kann!

Bei dieser weitsichtigen Vorgehenswiese wird Umsatz und Verfügbarkeit für alle beteiligten Parteien kalkulierbarer und auf eine kostenintensive Vorratshaltung beim Händler vor Ort kann i.d.R. komplett verzichtet werden. Ausserdem werden so auch bei geringer Lagerfähigkeit des Händlers (z.Bsp. Stadtlage!) diesem durchaus auch die Realisierung von hohen Umsatzzahlen ermöglicht.

Aber:

Damit unser Vorschlag zur Verbesserung funktioniert, müssen alle am Prozess beteiligten Parteien (Schützen und Händler) dann auch konsequent mitspielen und die Schützen das bestellte Pulver auch tatsächlich zum vereinbarten Zeitpunkt zuverlässig abholen, denn sonst überschreitet der Händler ja wieder evtl. die vom Gesetzgeber sehr eng vorgegebenen Gesamtlagermengen.

Gut, es ist etwas mehr Aufwand für alle Beteiligten! Vor allem muss man sich bei dieser Variante wirklich aufeinander verlassen können (Schwierig in einer Zeit wo zunehmend die Unverbindlichkeit dominiert!), aber eine kontinuierliche Versorgung mit Schwarzpulver sollte uns diesen Aufwand wert sein!



PS: Die jenigen unter Euch, die demnächst wieder Pulver bestellen wollen, sollten sich unseren Vorschlag ausdrucken und zum Händler mitnehmen.

(15.03.2004)